Die zahlreichen Zuschauer sollten an diesem Samstag ihr Kommen nicht bereuen. Wer eine Minute zu spät kam, hatte schon das erste Tor verpasst. Es waren keine 15 Sekunden gespielt, da hatte Mainleus' Torjäger Noah Meier einen Stockfehler der Maintaler Hintermannschaft zur 1:0-Führung für den Gastgeber ausgenutzt.

Im Anschluss ging es in der sehr intensiven Partie hin und her, wobei die Brumm-Schützlinge die besseren Chancen hatten. In der 25. Minute das 2:0: Denis Kabashaj wurde mustergültig steil geschickt, er umkurvte den herauseilenden Torwart und schob ein. Das 3:0 war fast eine Kopie des zweiten Tores. Dieses Mal bekam Noah einen Traumpass in den Lauf, den der Goalgetter per Lupfer vollendete. Kurz vor der Halbzeit schien die Messe gelesen, als Hakan Yilmaz einen berechtigten Elfmeter für die Einheimischen zum 4:0 im Gästegehäuse versenkte.

Doch Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Binnen fünf Minuten nach Wiederanpfiff hatte Maintal bereits zwei Tore aufgeholt. Die Mainleuser Abwehr schwamm jetzt einige Male bedenklich, sodass die einheimischen Fans schon das Schlimmste befürchteteten. Immerhin ließ der Druck der Gäste etwas nach, als Gästespieler Nico Schütz, der beim TSC als E-Jugend-Trainer agiert, fünf Minuten zur Beruhigung auf die Bank durfte. Die Gastgeber hatten kaum noch Chancen, was auch an der verletzungsbedingten Auswechslung von Noah lag.

Mit einem weiteren Doppelschlag in der 78. und 80. Minute hatte Maintal dann das Spiel endgültig ausgeglichen. Erst traf Lucas Ohnemüller, der mit seinem Strafstoß erst am sensationell reagierenden Mainleuser Keeper Christoph Clemens scheiterte, den Abpraller aber über die Linie drückte. Zwei Minuten später setzte sich Franz Hohlweg über rechtsaußen durch und dann den Ball cool ins lange Eck.

Wer jetzt dachte, dass der Gast die Partie vollends drehte, sah sich getäuscht. Die Mainleuser reagierten im Stile einer Spitzenmannschaft und trafen in der 84. Minute in Person von Michi Dik zum vielumjubelten Siegtreffer. Die Maintaler konnten sich von dem erneuten Genickschlag nicht mehr erholen und mussten nach der Hinspielniederlage auch das Rückspiel verloren geben.

Die Zuschauer sahen eine klasse Spiel mit vielen Torraumszenen und intensiven Zweikämpfen. Schiedsrichter Lars Hofius passte sich dem hohen Niveau der Begegnung an und verdiente sich ebenfalls eine Top-Note.